Sumpf wird die Mine in Kelmis genannt. Direkt neben dem Garten der Direktorenvilla klafft ein etwa dreißig Meter tiefes Loch von stolzen 2 Kilometern Durchmesser. Auf seinem mit gelben Lehm bedeckten Grund wimmelt es nur so von Arbeitern, auch sie ganz in gelb. Leichtere Arbeit wird vor allem von Frauen und Kindern verrichtet. Bestimmt staunen sie über die Muscheln und Meerestiere, die sich manchmal im Sandstein befinden. Etwa 300 Mio Jahren vor Entstehung der Grube lag hier ein flaches tropisches Meer. Hunderte Jahrmillionen später besiedelten Kelten-und Germanenstämme das fruchtbare Göhltal und merkten, dass das Gestein rund um Moresnet einen Rohstoff enthält, für den sich die Römer interessieren, als Arzneimittel und für Legierungen. Auf Latein heisst der Rohstoff Cadmia oder Lapis Calaminaris – Galmei oder Kelmis im Volksmund genannt. Das Galmeipfeilchen wächst damals wie heute nur auf extrem schwermetallhaltigen Böden.