reisen

Im Gepäck ein Buch über die Ethnologin Margaret Mead, nur die zwei ersten Stops geplant, bin ich im Oktober nach Frankreich losgefahren und habe mich dabei sehr abenteuerlich gefühlt.

Mit Unterstützung der RuhrResidence konnte ich mich drei Wochen lang auf die Reise begeben, die mich in den meisten Fällen zu völlig fremden Menschen nach Hause führte. Alle die ich besucht habe, haben sich selbst auf die Reise begeben und sind ausgewandert. Es waren ihre persönlichen Geschichten und der Einblick in besondere, alternative, teilweise auch skurrile, intime fremde Lebens- und Wohnsituationen, die mich neugierig gemacht haben. Ich habe mich gefragt wie Menschen sich entscheiden, ein Leben auf die eine oder andere Art und Weise zu führen, wie es ist in die sogenannte „Fremde“ aufzubrechen und auszuwandern.

So habe ich bei meiner Recherche vor allem Ton und Videomaterial gesammelt, das von persönlichen Sehnsüchten, aber auch politischen Motiven, Pioniergeistern wie im „wilden Westen“, und heimatlichen Gefühlen erzählt. Es sind individuelle Geschichten sehr unterschiedlicher Menschen entstanden, die mir für das Projekt mit einer sehr großen Bereitschaft, erzählt, Bilder gezeigt oder sogar Gegenstände mitgegeben haben.
Während und nach der Reise habe ich mich nach den Übergängen und Grenzen von Dokumentation und künstlerischer Arbeit gefragt, die in diesem Projekt sehr stark für mich verschwimmen. Ein besonders wichtiger Aspekt, der für mich ein genauso wichtiges Ergebnis der künstlerischen Auseinandersetzung ist, sind die situativen Begegnungen und Gespräche, die sich auf der Grundlage gemeinsam an einem künstlerischen Projekt zu arbeiten ergeben haben. Das gesammelten Material ist noch in keiner fertigen Form ein Film und wird sich voraussichtlich im Sommer nochmal erweitern, da ich ein wieder in die Pyrinäen reisen werde: Für die studio stage hat Martin mir sein Zelt ausgeliehen (mit dem der Traum vom Campingplatz begann), das es wieder zurück zu bringen gilt.

Vielen Dank RuhrResidence.

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