Im Diercke Weltatlas wird Bochum als Musterbeispiel des Strukturwandels
genannt. Die Entwicklung sei hier besonders gut abzulesen: mehr als 40 000
Beschäftigte bei den insgesamt 17 Zechen – bis in den 70er Jahren auch das
letzte Werk ins große Schweigen über ging, und mit ihnen tausende von
Menschen in die Arbeitslosigkeit. Bochum gehört zur Top 5 der
Tourismusstärksten Städte der Metropole Ruhr, dennoch sind die Probleme und
Sorgen der Stadt allerorts sichtbar: Leerstand, Brachflächen, Ladenlokal zu
vermieten hier, seit Jahrzehnten nach Sanierung krächzende Gebäude da. „Ich
wünsche dem Ruhrgebiet endlich etwas schönes!“ versöhnliche Abschiedsworte
von André Heller, nachdem wir doch einige wenige Sekunden im ANIMA Park
hatten.
Ein ANIMA-Park für Bochum, kann so das Sorgengewand der Region gelüftet
werden?
Seit der einschneidenden Schließung des Opel Werks zeichnet sich ein
Rekordtief der Arbeitslosigkeit in Bochum ab. Endlich weniger als 10%
arbeitslose Menschen. Im Vergleich zu Gesamtdeutschland allerdings noch
immer hoch: der Jahresdurchschnitt in Deutschland liegt 2018 bei 5,3 %.
Etwas schönes für Bochum. Ich stelle mir vor, wie vor der Jahrhunderthalle
Tonnen von Erde umher gewuchtet und ausgetauscht werden. Wie Seltene Erden
aus dem Boden gezogen und nährender Humus einer mannigfaltigen Flora
Richtung Sonne hilft. Wie zwischen rostenden Rohren und aufragenden Silos
ein Irrgarten zur Zerstreuung und zum Herumtollen einlädt, tausende Tiere
sich pudelwohl fühlen und ihre Rufe neben den Wasserspielen das
widerhallende Röhren von der Hauptstraße weiter weg gar nicht erst
durchdringen lassen.
Träumerisches Idyll, farbenprächtiges Monument der Stadt, von überall her
würden sie in die Stadt strömen, um Bochums neues Herz zu bestaunen.