conquer.

Mehr als 30 Jahre, seit Abrissbagger und Planierraupen immer wieder auf und nieder über totes und taubes Gestein hinweg wälzten, ohne zu wissen, wem oder was sie hier die Wege ebneten. Inzwischen ist das Werk getan, nach und nach und mal mehr, mal weniger wurde das Gelände zur moderaten Verwilderung freigegeben. Im Ergebnis lässt sich eine Variante der Natur entdecken, die sich schüchtern an die übrig gebliebenen Machwerke anschmiegt. Die wächst, aber sich nicht präsentiert. Flora und Fauna um die Jahrhunderthalle streuen aus und suchen auf ihren Abenteuern nach den Nischen, in die sie ihr Tag setzen können. Wer durch den Westpark joggt, versteht vielleicht, dass die Hoheit hier neu verteilt wurde, denn kein Blümchen wächst hier, nur, um zu gefallen, auch wenn jeder Abstand zwischen den Pappeln noch so minutiös ausgelotet wurde.

Als der ANIMA-Park in Marokko eröffnete, sollte er so aussehen, als sei er schon Jahrzehnte lang gewachsen. Die erste Lieferung Olivenbäume wurde prompt zurück gesendet. Zu gerade die Äste, zu beschnitten insgesamt. Stattdessen wurden knorrige, verwachsende, 200 Jahre alte Olivenbäume gepflanzt, heißt es in der im Jardin-eigenen Shop verkauften Publikation zu ANIMA. Viele Pflanzen wurden angeliefert, da sie in der Region selbst nicht wachsen. Die Konstellation des so wild wirkenden Gartens: ein Arrangement, eine Installation, irgendwie barock.

 

 

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